Wer ist der Größte im Geopark?
… mein grenzenloses Gipfelglück!
Wer trifft sich hier? – Du, Drache, Seeigel und Braunbär.
Wo? – In 2000 Metern Höhe!
Und zwar hier, auf der ersten Etappe des Karawanken Trails.
Aber zur Beruhigung: Braunbären sind sehr scheu, selten und streng geschützt.
Einen Seeigel zu finden, ist da schon deutlich wahrscheinlicher.
Es wartet auf dieser Etappe aber noch ein sagenhaftes Wesen auf uns: Vor einigen Jahrhunderten entwischte einem Schmied aus einer Siedlung unterhalb des Loibl ein Hahn auf den Berg Koschuta. Dort legte dieser ein Ei – daraus schlüpfte ein Drache.
Der Drache verkroch sich im Berg, wo er zu einem riesigen Ungeheuer heranwuchs und schließlich den Berg in zwei Teile spaltete. Die riesigen Felsbrocken erzählen noch heute vom damaligen erderschütternden Felssturz.
Ob der Drache wohl dadurch auch die Verschiebung der Erdplatten und so die Entstehung der Nord- und Südkarawanken verursacht hat? Tatsächlich bewegen wir uns hier ja genau auf der Periadriatischen Naht…
Begeben wir uns also auf eine Zeitreise! Jahrmillionen Erdgeschichte bilden die Kulisse, spiegeln die Spiele der Natur. Immer wieder entdecken wir Fossilien, finden versteinertes Leben, während wir über die artenreichen Wiesen und Weiden der spektakulären Berglandschaft wandern. Begleitet von einer sagenhaften Vegetation: Da ist die prachtvolle wie seltene Krainer Lilie, die zierliche Gelbflechte, die Wulfen Primel – am Hochobir ein Blütenmeer. Der Gipfel des Hochobir auf 2139 m ist übrigens der Höchste in den Ostkarawanken und damit auch der höchste Punkt des Karawanken Trails.
Gesäumt wird der Weg vom Bergahorn, der dem Wald ein immer wechselndes Farbspiel verleiht und die Route zu jeder Jahreszeit in andere Stimmungen versetzt.
– Wer ist nun also der Größte hier?
Der Hochobir gilt zu Recht als toller Aussichtsgipfel und serviert uns rundherum die feinste Fernsicht. Im Süden liegen die bizarren Steiner Alpen, im Norden die Drau-Linie und Kärntner Seen... Doch dieser Berg kann noch mehr! Alle Südkärntner:innen sollten ihn daher der Sage nach einmal im Jahr besteigen, um von den sieben Kärntner Plagen verschont zu bleiben, die da wären: Armut, Krankheit, Ehelosigkeit, Wetterunbill, Wassernot, Bergnot und freitags Käsnudeln machen.