Die Kunst zu(m) Wandern
Meine geheimnisvolle Begleiterin – die Drau
Die Drau. Sie ist Lebensraum, Geschichtenerzählerin, Schatzkammer. Sie begleitet uns und transportiert dabei beinahe unbemerkt Rätsel und namenlose Kostbarkeiten: Einige der Steine, die hier zu finden sind, haben noch keine Zuordnung. Die Drau befördert sie aus ganz Kärnten immer weiter und nimmt sie mit auf ihre Reise.
Und noch etwas bringt dieser Fluss mit sich – und beim Gedanken daran bekommen wir glatt ein wenig Herzklopfen: Gold! Wirklich!
Kleine Partikel können wir an seichten Stellen mit Glück und scharfem Auge finden. Der Reichtum, den wir dabei sammeln, umspült unsere Füße, denn wir stehen mittendrin im Glück. Im Börserl schlägt sich das weniger nieder als in schönen Erinnerungen.
So beseelt wandern wir Richtung Bleiburg. Die Schotterterrassen, die der Draugletscher hinterlassen hat, können wir auf diesem Weg besonders gut sehen – so begleitet uns der Fluss noch weiter.
Unterwegs ein Zigzag – die Grenze zwischen Österreich und Slowenien macht Sprünge und hat eigenwillige Ecken in ihrem Verlauf. Die Geschichte der Grenzziehung begegnet uns ganz konkret in Leifling bzw. Libeliče – das kleine Dorf ist halb slowenisch, halb österreichisch.
Trotz einer Mehrheit, die zu Jugoslawien wollte, blieb der Ort nach der Volksabstimmung 1920 vorerst bei Österreich. Erst nach etlichen Protesten, Verhandlungen, zwei Jahren und einer weiteren Abstimmung wurde Leifling/Libeliče jugoslawisch. Die neu gezogene Grenze verlief nun mittendurch – auf einmal trennte die Grenze die Schule vom Hauptort!
Der hügelige Kamm des Kömmel-Massivs, dessen höchste Erhebung gerade einmal um die 1000 Meter liegt, hat ebenfalls viel erlebt.
Schließlich kommen wir nach Bleiburg, der ehemaligen Bergbaumetropole – heute hat sich hier eine herausragende Kulturszene etabliert. Kiki Kogelnik und Werner Berg sind dabei zwei der großen Namen, die ganz wesentlich zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Die Gelegenheit, ihre Kunst ganz aus der Nähe zu betrachten, sollten wir uns nicht entgehen lassen – so ein Kulturhighlight mitten im Geopark, wer hätte das gedacht!
Denn wenn wir anschließend weiterwandern, haben wir ja den Fokus wieder in die Ferne und ganz auf die wunderbare Natur und vor allem auf die Petzen gerichtet, die in ihrer Gesamtheit majestätisch vor uns liegt.
Da erkennen wir Geländekanten und Umfließungsrinnen, die in der Eiszeit geformt wurden und heute die einzigartige Landschaft prägen. Und Drumlins! Was ungewöhnlich klingt, sind hübsche, längliche, tropfenförmige Hügel, geformt durch die Eisbewegungsrichtung unseres Draugletschers.
So ist uns die Drau durch die Zeitalter eine stete Begleiterin nicht nur auf dieser Wanderung.
Aber nicht nur sie gibt Rätsel auf – das können wir auch!
Was haben zum Beispiel Hecht, Wels, Rotauge, Schleie, Barsch und Karpfen gemein?
Sie alle leben im Pirkdorfer See!
Und auch wir wollen nach dieser aufregend vielseitigen Tour gern mal die Füße ins Wasser baumeln lassen.
Glanzvollste Unterkunft am See – das Lakeside Petzen Glamping. Ein bisschen Verwöhnprogramm nach so viel Wandern darf schon sein.