Der König in der Petzen

Mein magischer Berg – seine sichere Burg

Psssst! Da schläft doch einer!?

Das ist Matthias Corvinus. Und zwar schon seit hunderten von Jahren – hier im Berg.

Keinen größeren Helden soll es je gegeben haben als König Matthias, der mit unvergleichlicher Tapferkeit gegen die Bedrohung durch die Türken kämpfte. Einst in einer Schlacht in Not, zog er sich in diese Gegend zurück – der Berg, unsere Petzen!, öffnete sich und nahm ihn mitsamt seinem Gefolge auf. Noch heute sitzt er inmitten einer Höhle an einem steinernen Tisch, um den sein Bart wächst. Erst wenn König Matthias‘ Bart neun mal ganz um den Tisch gewachsen ist, wird er erwachen und zurückkehren, um das goldene Zeitalter zu begründen und alles Unrecht von der Welt zu vertreiben.

Wollen wir also hier in der Nähe seiner Höhle bei Dom na Peci in Ruhe weiterwandern und ihn nicht stören, den Matthias!

Noch einer hat nämlich gerne seine Ruhe: Der Braunbär – ein Grenzgänger wie wir – hat hier seinen natürlichen Rückzugsort. Aus Slowenien kommend, vermehrt sich Meister Petz ganz allmählich wieder hier in den Karawanken, möchte aber eben nicht gestört werden.

Unserer Begeisterung für die umwerfende Aussicht können wir ja auch im stillen Staunen Raum geben.

Denn sind Bär und König auch nicht zu sehen, schauen wir hier doch auf andere wahre Wunder der Erdgeschichte: Was hat der Draugletscher hier für eine beeindruckende Landschaft geschaffen!

Wie viele andere lokale Gletscher hat auch er ganz markant das Aussehen des Jauntals geprägt. Auch auf anderen Etappen begegnen uns immer wieder besondere Ausblicke und Eindrücke, die den Gletscherbewegungen zu verdanken sind. Cool, oder?

Übrigens: Den Weg zu jener Bergeshöhle, in der König Matthias schläft, sollen erst wenige Auserwählte gefunden haben… wer weiß, ob wir ihm unterwegs nicht auch ganz nah kommen? Vielleicht geben uns ja die Bewimperte Alpenrose oder der Weiße Speik ja einen Hinweis?

Wobei: Der Berg verändert sich immerzu ein wenig – denn das Kalkgestein der Petzen löst sich durch Wind und Wetter. Man kann also nie wissen… Der Karst birgt mit Sicherheit noch etliche Höhlen mehr, nicht nur die von Matthias Corvinus.


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